Mit Taschengeld-Apps den Umgang mit digitalem Geld lernen
Lisa Mutschnik & Lars Gabriel Meier 4 Minuten

Mit Taschengeld-Apps können Kinder und Jugendliche spielerisch den selbstständigen Umgang mit digitalem Geld lernen. Gleichzeitig behalten die Eltern die Übersicht über die Finanzen des Nachwuchses.

Was können Taschengeld-Apps?

Bezahlen wird zunehmend digital. Deshalb ist es wichtig, Kinder frühzeitig an bargeldlose Zahlungsmethoden heranzuführen. Denn der Umgang mit digitalem Geld will ebenso gelernt sein, wie der mit Münzen und Banknoten. Sobald Kinder den grundlegenden Umgang mit Geld gelernt haben, kann es für Eltern daher sinnvoll sein, das Sackgeld auf ein Konto zu überweisen, anstatt es bar auszuzahlen.

Es ist jedoch wichtig, die Konsumwünsche und Ausgaben der Kinder im Blick zu behalten. Taschengeld-Apps können hierbei gute Dienste leisten. Sie sind oft mit dem Konto verknüpft und ermöglichen es Kindern, ihre Einnahmen und Ausgaben zu erfassen sowie sich Sparziele zu setzen. Zudem verfügen Sackgeld-Apps meist über eine kinderfreundliche Darstellung.

Verantwortungsvoller Umgang mit Taschengeld-Apps – für Eltern

Taschengeld-Apps unterstützen auch die Eltern: sie können den Kontostand und die Zahlungen des Kindes einsehen oder Ausgabelimits setzen. Trotz aller Kontrollmöglichkeiten sollten Eltern ihren Kindern aber die Freiheiten lassen, die sie mit Taschengeld-Apps gewinnen.

Zum Erlernen des eigenständigen Umgangs mit Geld gehört es auch, eigene Kaufentscheidungen zu treffen und gegebenenfalls Fehlkäufe zu machen. Auch wenn sich bestimmte Käufe aus Elternsicht nicht nachvollziehen lassen – für Kinder können sie wichtig sein. Die Übersicht der Kontobewegungen in der App bietet jedoch einen guten Startpunkt für regelmässige Gespräche innerhalb der Familie darüber, wie das Kind sein Geld verwendet.

Beispiele für Taschengeld-Apps

Diverse Banken bieten eigene Taschengeld-Apps an, welche direkt mit dem Bankkonto des Kindes verknüpft sind. Solche Apps bieten die beste Übersicht und die grösste Kontrolle für Eltern, können den Nachwuchs aber auch am stärksten einschränken. Andere Apps bieten weniger umfangreiche Funktionalitäten und Kontrollmöglichkeiten. Sie dienen vielmehr dazu den Überblick über das Sackgeld und zusätzliche Belohnungen für erledigte Ämtli oder ähnliches zu behalten.

GKB Gioia Sackgeld App

Mit der GKB Gioia Sackgeld App der Graubündner Kantonalbank können Kinder und Jugendliche ihr Sackgeld verwalten und eigene Sparziele setzen. Durch die Verknüpfung mit dem Kidskonto kann der Nachwuchs seinen aktuellen Kontostand einsehen. Die Eltern behalten jederzeit die Übersicht und können sowohl die App als auch die Konto- und Karteneinstellungen über das eigene E-Banking verwalten. Die App bildet mit Kidskonto und Debit Mastercard das Paket GKB Gioia Kids und ist für Kinder ab 7 Jahren erhältlich.

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MiniBank

Die App MiniBank der St. Galler Kantonalbank ist für Kinder zwischen 6 und 13 Jahren entwickelt und mit dem Kinder- und Jugendkonto verknüpft. Das Kind kann unkompliziert auf seine Wünsche sparen und mit der eigenen Debitkarte über das Geld verfügen. Im Eltern-Cockpit im E-Banking können Eltern die Kontobewegungen überwachen und die Einsatzmöglichkeiten und Limiten der Karte steuern.

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Revolut Junior

Die Onlinebank Revolut bietet eine Kinder-Version mit bunter Karte und einem Konto an. Bei Ausgaben werden die Eltern sofort informiert. Mit wenigen Klicks in der Eltern-App lassen sich individuelle Kontrollen für Online- und Kartenzahlungen der Kinder einrichten.

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Twint

Mit Twint lässt sich das Taschengeld unkompliziert überweisen. Die App wird von vielen Banken in der Schweiz unterstützt und bietet eine Prepaid-Lösung für Jugendliche ab 12 Jahren. So können die Eltern entscheiden, wie viel Geld ihrem Kind in der App zu Verfügung steht, erhalten aber keinen Überblick über die Ausgaben.

Kinder zwischen 12 und 15 Jahren können mit Twint Prepaid maximal 100 Franken pro Monat empfangen, zwischen 15 und 18 Jahren sind es monatlich maximal 500 Franken.

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Yapini

Yapini kombiniert ein digitales Kinder- und Jugendkonto mit einer Debitkarte und Mobile Payments. Über die zugehörige App behalten Eltern den Überblick über den Kontostand des Kindes und können unkompliziert das Taschengeld überweisen. Mit wenigen Klicks können sie zudem eine Ausgabenlimite für die Debitkarte festlegen.

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Gut zu wissen: Achtsamer Umgang mit Bezahl-Apps

Handy zücken, App öffnen, bezahlen: Bezahl-Apps sind einfach und bequem zu bedienen. Diese rasche Zahlungsabwicklung hat jedoch auch Tücken. Denn sie kann dazu führen, dass besonders junge Nutzerinnen und Nutzer das Gefühl für den tatsächlichen Wert des Geldes etwas aus den Augen verlieren.

Digitale Bezahlmethoden sind weiter auf dem Vormarsch, eine Welt ohne Bargeld durchaus vorstellbar. Umso wichtiger ist es die diesbezüglichen Finanzkompetenzen zu fördern.

Tipps für Eltern für einen achtsamen Umgang mit digitalem Geld und Bezahl-Apps 

  • Finanzkompetenz fördern:

Der Umgang mit Geld kann bereits geübt werden, noch bevor Bezahl-Apps überhaupt ein Thema sind – beispielsweise mit folgenden Buchtipps und Spielempfehlungen zum Thema Geld.

  • Vorbildfunktion übernehmen:

In Sachen Geld schauen Kinder viel von den Eltern ab. Darum empfiehlt es sich für Familien, schon früh über Geld zu sprechen. Oft haben Kinder viele Fragen: Was ist Geld überhaupt? Wieso bewahren wir es bei der Bank auf? Wie geht Sparen? Einfache Erklärungen zu den häufigsten Kinderfragen aus der Finanzwelt finden sich auch in den Lexikonartikeln.

  • Abrechnungen gemeinsam prüfen:

Sobald die Kinder eine Bezahl-App nutzen, sollten Eltern gemeinsam mit ihren Kindern regelmässig sämtliche Abrechnungen des damit verbundenen Kontos durchgehen. Dies schafft Transparenz und ermöglicht ein proaktives Handeln bei Problemen. Auch die Höhe einer etwaigen Ausgabenlimite kann gemeinsam diskutiert werden: Ist diese nach Ansicht des Kindes zu niedrig? Wenn ja, wieso genau?

  • Achtsamen Umgang mit Geld erlernen:

Allgemein sollten die Kinder nach jeder getätigten Transaktion zur Reflexion über den Kauf angeregt werden. Hier kann man als Eltern zum Beispiel folgende Fragen stellen: Warum hast du das gekauft? Inwiefern ist es notwendig? Dies fördert ein reflektiertes Ausgabeverhalten. Selbstkontrolle ist wichtig, um teure Impulskäufe zu vermeiden.