Kartenzahlungen und digitale Zahlmethoden werden immer beliebter. Seit Jahren wird auch hierzulande beim Bezahlen in vielen Fällen die Karte, das Mobiltelefon oder die Smartwatch gezückt. Bargeld wird nach und nach verdrängt. Wie lernen Kinder den Umgang mit digitalem Geld in einer Welt ohne Münzen? Mit diesen Tipps können Eltern ihren Kindern das bargeldlose Zahlen näherbringen.
Die Digitalisierung treibt nicht nur die technologische Entwicklung von Natel, Computer und Co. voran. Auch unser Geldwesen wird zunehmend digital. Einkäufe mit der Karte bezahlen, der Freundin die Kosten für das Ticket «twinten» und Rechnungen bequem am Handy begleichen – das ist mittlerweile für viele normal.
Nutzung der verschiedenen Zahlungsmethoden in der Schweiz
Laut dem Swiss Payment Monitor 2024 beträgt der Anteil der Barzahlungen am Gesamtmarkt derzeit noch ein Viertel. Bargeldlose Transaktionen (Debit-, Kreditkarte sowie mobiles Bezahlen zusammengezählt) und insbesondere das mobile Bezahlen gewinnen an Beliebtheit: Zusammen decken sie 68 Prozent der Transaktionen ab.
Erhebung 2019
Erhebung 1 / 2022
Erhebung 1 / 2024
Debitkarte
25,4%
31,8%
29,3%
Kreditkarte
15,6%
16,4%
15,4%
Bargeld
47,4%
30,2%
25%
Mobiles Bezahlen
2,9%
13,3%
23,3%
Im Vergleich: Zahlungsmittelanteile nach Anzahl Transaktionen im Gesamtmarkt gemäss Zahlungsmittel Quelle: Swiss Payment Monitor 2024, S. 7
Die Nutzungsstatistiken in der Schweiz zeigen: Bargeld verliert an Popularität. In der Schweiz hat es aber im Vergleich zu anderen Ländern immer noch einen hohen Stellenwert. In Schweden zum Beispiel werden mittlerweile nur noch 9 Prozent aller Einkäufe in bar bezahlt. Viele Restaurants, Cafés, Kioske und Läden akzeptieren gar nur noch digitale Bezahlungen. Auch China ist ein grosser Treiber der bargeldlosen Welt: 93 Prozent der Verbraucher nutzen bereits mobiles Bezahlen – damit verzeichnet das asiatische Land weltweit den höchsten Anteil.
Was bedeutet eine Welt ohne Bargeld für Kinder und Jugendliche?
Ob wir je eine komplett bargeldlose Welt haben werden, ist offen. Klar ist aber: Die Tendenz verschiebt sich weltweit hin zum digitalen Bezahlen. Das verändert auch die Art und Weise, wie Kinder den Umgang mit Geld lernen.
Süssigkeiten mit dem Fünfliber der Oma «chrömle» oder das sorgfältige Zählen der 10- und 20-Rappenbatzen fällt durch das Bezahlen mit der Karte oder dem Handy weg. Was das bedeutet? Grössenordnungen von Geld müssen in einer digitalen Welt anders erlernt werden.
Tipps: So lernen kleine Kinder den Umgang mit digitalem Geld
Kinder lernen durch Beobachtungen und Anfassen. So kann es zur regelrechten Herausforderung werden, ihnen den Umgang mit digitalem Geld zu erklären. Hat man bei Bargeld immer den Überblick über die übriggebliebenen Münzen und Noten, fehlen einem diese Anhaltspunkte bei digitalen Zahlungsmethoden. Für Eltern gilt deshalb: Je früher sie ihren Kindern den Umgang und Strategien beibringen, desto einfacher werden sich diese in der digitalen Finanzwelt zurechtfinden.
Erklären Sie Ihren Kindern, woher das Geld kommt. Es ist nicht etwa ein unendlich verfügbarer Betrag auf der Karte, sondern es kann nur so viel abgehoben und ausgegeben werden, wie sich auf dem Bankkonto befindet.
Zeigen Sie Ihren Kindern, wie sie ihren Konto-Saldo abfragen können. Der Kontostand kann über das eBanking, Mobile Banking oder an Bankomaten überprüft werden. Auch Abfragen per Telefon oder am Bankschalter sind möglich.
Fast jedes Kind hat ein Handy. Das ist eine gute Möglichkeit, sie ans mobile Bezahlen heranzuführen. Einige Bezahlapps können mit Guthaben aufgefüllt werden. Dann haben die Kinder einen Überblick, wie viel Geld ihnen noch zur Verfügung steht.
Bargeldloses Sackgeld? Ja bitte! Auch das ist eine gute Gelegenheit, den Umgang mit digitalem Geld zulernen.
Für Eltern bedeutet die zunehmende Wichtigkeit des digitalen Geldes, sich früh über Angebote der verschiedenen Zahlungsmöglichkeiten zu informieren und passende Lösungen für die Kinder zu finden. Viele Banken bieten ab einem Alter von 10 Jahren Jugendkonten mit EC-Karten an. Auch mobile Prepaid-Zahlungsmethoden sind oft ab einem Alter von 12 Jahren möglich.
Zu guter Letzt: Bewahren Sie kühlen Kopf. Sind die Kinder angemessen in den Umgang mit Bankkarte, eBanking und Bezahlapps eingeführt, kann ihnen die Handhabung damit durchaus zugetraut werden. Sowohl Prepaid-Funktionen bei Apps und Karte als auch Limiten geben zusätzliche Sicherheit.
Levin strebt eine Karriere als Profisportler an. Sein Bruder Janik übt hingegen kein kostspieliges Hobby aus. Ihre Eltern erzählen, wie sie damit umgehen.
Wir verwenden Cookies, um sicherzustellen, dass wir Ihnen die beste Erfahrung auf unserer Webseite bieten können. Alle Details entnehmen Sie der Datenschutzerklärung.