Kartenmodelle: welche gibt es
Welche Bank- und Bezahlkarten gibt es?
Rebecca Nussberger 4 Minuten

Der Umgang mit Geld soll früh gelernt sein – doch welche Bezahl- und Bankkarten eignen sich für Jugendliche? Folgende Übersicht zeigt, welche Kartenmodelle es gibt und ab welchem Alter sie erhältlich sind.

Die richtige Karte für Jugendliche finden

Im Teenageralter nimmt der Wunsch nach mehr Unabhängigkeit zu. Ob im Alltag, auf Reisen im Ausland oder fürs Online-Shopping – das Bedürfnis, die eigenen Finanzen zu verwalten lässt früher oder später die Frage nach einer eigenen Bankkarte aufkommen. Bei der Auswahl der Karte ist es wichtig, dass Eltern und Kinder anhand der aufkommenden Bedürfnisse gemeinsam entscheiden. Denn nicht jede Karte eignet sich für alle Zwecke.

Mit einer Debitkarte für den Alltag gewappnet sein

Die Debitkarte ist die klassische Bankkarte. In der Schweiz werden sie oft EC-Karten genannt und sind ab 12 Jahren zulässig. Geldbezüge oder Ausgaben werden direkt vom dazugehörigen Bankkonto abgebucht.

Kartenbesitzer können in Läden bargeldlos bezahlen und am Bankomaten Geld abheben – Jugendliche sogar gebührenfrei. Online-Shopping ist hingegen nicht möglich, weil für Zahlungen mit einer Debitkarte ein Kartenterminal notwendig ist.

Ausserhalb der Landesgrenzen lassen sich Schweizerische Debitkarten nur bedingt nutzen. Im europäischen Raum sind sie zwar oft gültig, beim Gebrauch fallen aber Gebühren an. In Übersee werden sie in der Regel nicht anerkannt.

Die klassische Kreditkarte für online und Ausland

Die Debitkarte ist die klassische Bankkarte. In der Schweiz werden sie oft EC-Karten genannt und sind ab 12 Jahren zulässig. International anerkannt ist dagegen die klassische Kreditkarte. Gewisse Banken bieten sie ab 16 an, andere ab 18. Dies ist abhängig von Produkt und Anbieter. Im Gegensatz zur Debitkarte ist für Zahlungen mit Kreditkarte nicht zwingend ein Bezahlterminal notwendig. Die Kartennummer, der vollständige Name und die Sicherheitszahl reichen zur Bezahlung mit Kreditkarte aus. Aus diesem Grund eignet sie sich auf Reisen sowie fürs Online-Shopping.

Die getätigten Ausgaben werden nicht direkt vom Konto abgebucht, sondern gesammelt und Ende Monat dem eigenen Konto belastet. Nebst den Jahres- und Bearbeitungsgebühren, sind auch Bargeldbezüge mit Kreditkarten kostenpflichtig. Dafür beinhalten Kreditkarten diverse Zusatzleistungen wie zum Beispiel eine Reiseversicherung.

Die Prepaid-Kreditkarte als Alternative für Jugendliche

Eine Alternative für Jugendliche sind Prepaid-Kreditkarten. Diese können in der Regel bereits früher bezogen werden als die klassische Variante. Einzelne Banken bieten sie bereits ab 12 Jahren an. Prepaid-Kreditkarten werden auch international anerkannt. Anders als bei klassischen Kreditkarten werden bei der Prepaid-Kreditkarte die Ausgaben nicht erst Ende Monat dem Konto belastet. Vielmehr muss die Karte vor der Nutzung mit einem Guthaben aufgeladen werden. Ein Überziehen des Kartenguthabens ist nicht möglich.

Eltern können zudem das Ausgabeverhalten ihrer Kinder im Auge behalten und die Karte bei Bedarf sperren. Oder die Karte aus der Ferne aufladen, wenn die Kinder zum Beispiel allein in die Ferien fahren. Für das Aufladen, Bargeldbezüge und Zahlungen in Fremdwährungen können je nach Anbieter Gebühren anfallen.

Die Mischung aus beidem: Debit- und Kreditkarte

Eine eher neue Erscheinung ist eine Debitkarte, welche die Vorteile von Debit- und Kreditkarte vereint. Diese neue Debitkarte wird je nach Kartenherausgeber als Debit Mastercard oder Visa Debit bezeichnet. Die Debit Mastercard bzw. die Visa Debit wird als Nachfolgerin der klassischen Debitkarte von immer mehr Schweizer Banken angeboten.

Wie bei der klassischen Debitkarte, werden Zahlungen direkt vom Konto abgebucht, ohne dass man ins «Minus» gehen kann. Zudem wird die Karte wie Kreditkarten international und von Online-Shops als Zahlungsmittel akzeptiert.

Für eine Debit-Mastercard bzw. Visa Debit muss man in der Regel eine Jahresgebühr bezahlen. Es ist auch möglich, dass Gebühren bei Bargeldbezügen oder Zahlungen im Ausland anfallen. Dank der guten Kostenkontrolle und der breiten Anwendungsmöglichkeiten eignet sie sich für Jugendliche ab 12 Jahren.

Online-Einkäufe mit einer virtuellen Kreditkarte tätigen

Mittlerweile gibt es auch virtuelle Kreditkarten. Sie funktionieren wie Prepaid-Kreditkarten und müssen mit einem Guthaben aufgeladen werden. Karteninhaber erhalten aber keine physische Karte, sondern lediglich eine Kreditkartennummer, eine Prüfziffer (CVV) und ein Gültigkeitsdatum. Mit virtuellen Kreditkarten kann man ausschliesslich Online-Einkäufe tätigen. Sie lassen sich teilweise aber auch auf Apple Pay und anderen Mobile Payment-Diensten hinterlegen, sodass auch physisch mit dem Handy kontaktlos damit bezahlt werden kann. Virtuelle Kreditkarten werden sowohl von Visa als auch Mastercard angeboten. Virtuelle Kreditkarten bieten eine geeignete Lösung für Jugendliche ab 12 Jahren oder für jene, die lediglich eine Zahlungsmöglichkeit für Online-Einkäufe benötigen.