Der Umgang mit Geld soll früh gelernt sein – doch welche Bezahl- und Bankkarten eignen sich für Jugendliche? Folgende Übersicht zeigt, welche Kartenmodelle es gibt und ab welchem Alter sie erhältlich sind.
Im Teenageralter nimmt der Wunsch nach mehr Unabhängigkeit zu. Ob im Alltag, auf Reisen im Ausland oder fürs Online-Shopping – das Bedürfnis, die eigenen Finanzen zu verwalten lässt früher oder später die Frage nach einer eigenen Bankkarte aufkommen. Bei der Auswahl der Karte ist es wichtig, dass Eltern und Kinder anhand der aufkommenden Bedürfnisse gemeinsam entscheiden. Denn nicht jede Karte eignet sich für alle Zwecke.
Mit einer Debitkarte für den Alltag gewappnet sein
Die Debitkarte ist die klassische Bankkarte. In der Schweiz werden sie oft EC-Karten (Maestro-Karten/V-Pay) genannt und sind ab 12 Jahren zulässig. Geldbezüge oder Ausgaben werden direkt vom dazugehörigen Bankkonto abgebucht.
Kartenbesitzerinnen und Kartenbesitzer können in Läden bargeldlos bezahlen und am Bankomaten Geld abheben. Online-Shopping ist hingegen nicht möglich, weil für Zahlungen mit einer Debitkarte ein Kartenterminal notwendig ist.
Ausserhalb der Landesgrenzen lassen sich Schweizerische Debitkarten nur bedingt nutzen. Im europäischen Raum sind sie zwar oft gültig, beim Gebrauch fallen aber Gebühren an. In Übersee werden sie in der Regel nicht anerkannt.
Beim Einkaufen und Reisen von der Kreditkarte profitieren
International anerkannt ist die klassische Kreditkarte. Gewisse Banken bieten sie ab 16 an, andere ab 18. Dies ist abhängig von Produkt und Anbieter. Im Gegensatz zur klassischen Debitkarte weisen viele Kreditkarten diverse Versicherungsleistungen aus; z.B. Garantieverlängerungen beim Shopping oder eine Reiseannullierungsversicherung bei Abbruch oder Unterbruch der Ferien. Für das E-Commerce kann der Einsatz einer Kreditkarte je nach Anwendungsfall und gekaufter Leistung Vorteile mit sich bringen und Überraschungen verhindern.
Die getätigten Ausgaben werden nicht direkt vom Konto abgebucht, sondern gesammelt und Ende Monat mit dem Lastschriftverfahren dem eigenen Konto belastet. Nebst den Jahres- und Bearbeitungsgebühren, sind auch Bargeldbezüge mit Kreditkarten kostenpflichtig.
Die Prepaid-Kreditkarte als Alternative für Jugendliche
Eine Alternative für Jugendliche sind Prepaid-Kreditkarten. Diese können in der Regel bereits früher bezogen werden als die klassische Variante. Einzelne Banken bieten sie bereits ab 12 Jahren an. Prepaid-Kreditkarten werden auch international anerkannt. Anders als bei klassischen Kreditkarten werden bei der Prepaid-Kreditkarte die Ausgaben nicht erst Ende Monat dem Konto belastet. Vielmehr muss die Karte vor der Nutzung mit einem Guthaben aufgeladen werden. Ein Überziehen des Kartenguthabens ist nicht möglich.
Eltern können zudem das Ausgabeverhalten ihrer Kinder im Auge behalten und die Karte bei Bedarf sperren. Oder die Karte aus der Ferne aufladen, wenn die Kinder zum Beispiel allein in die Ferien fahren. Für das Aufladen, Bargeldbezüge und Zahlungen in Fremdwährungen können je nach Anbieter Gebühren anfallen. Im folgenden Artikel ist zu lesen, wie Bezahlen im Ausland ohne Gebühren geht.
Die Mischung aus beidem: Debit- und Kreditkarte
Diese neue Debitkarte wird je nach Kartenherausgeber als Debit Mastercard oder Visa Debit bezeichnet. Die Debit Mastercard bzw. die Visa Debit wird als Nachfolgerin der klassischen Debitkarte von den meisten Schweizer Banken angeboten.
Wie bei der klassischen Debitkarte, werden Zahlungen direkt vom Konto abgebucht, ohne dass man ins «Minus» gehen kann. Zudem wird die Karte wie Kreditkarten international und von Online-Shops als Zahlungsmittel akzeptiert.
Für eine Debit-Mastercard bzw. Visa Debit muss man in der Regel eine Jahresgebühr bezahlen. Es ist auch möglich, dass Gebühren bei Bargeldbezügen oder Zahlungen im Ausland anfallen. Dank der guten Kostenkontrolle und der breiten Anwendungsmöglichkeiten eignet sie sich für Jugendliche ab 12 Jahren.
Online-Einkäufe mit einer virtuellen Prepaid Kreditkarte tätigen
Mittlerweile gibt es auch virtuelle Kreditkarten. Sie funktionieren wie Prepaid-Kreditkarten und müssen mit einem Guthaben aufgeladen werden. Karteninhaber erhalten aber keine physische Karte, sondern lediglich eine Kreditkartennummer, eine Prüfziffer (CVV) und ein Gültigkeitsdatum. Mit virtuellen Kreditkarten kann man ausschliesslich Online-Einkäufe tätigen. Sie lassen sich teilweise aber auch auf Apple Pay und anderen Mobile Payment-Diensten hinterlegen, sodass auch physisch mit dem Handy kontaktlos damit bezahlt werden kann. Virtuelle Kreditkarten werden sowohl von Visa als auch Mastercard angeboten.
Übersicht: Was kann welche Bank- und Bezahlkarte?
Debitkarte
Kreditkarte
Prepaid- Kreditkarte
Debit Mastercard & Visa Debit
Virtuelle Prepaid Kreditkarte
Für Jugendliche unter 18 Jahren geeignet
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Physische Karte
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Kontoüberzug möglich
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Ausgaben werden direkt vom Konto abgebucht
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Guthaben auf Karte aufladbar
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Kontaktloses bezahlen möglich
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Bargeldbezug möglich (teilweise kostenpflichtig)
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Online-Zahlungen möglich
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Mobiles Zahlen möglich
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Zahlungen im Ausland möglich
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Verbreitetste Anbieter
– V-Pay von Visa – Maestro-Karte von Mastercard
– Visa – Mastercard – American Express
– Prepaid Visa – Prepaid MasterCard – Cornèrcard Reload
– Visa Debit – Debit Mastercard
– Cornèrcard Instant Prepaidkarte – Mastercard Prepaid Digital – Virtuelle Kreditkarte von Visa
Quelle: jugendbudget.ch 1 Gewisse Debitkarten sind nur im Europaraum gültig. 2 Ohne physische Karte ist der Nutzen im Ausland eingeschränkt.
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