Ob im Alltag, beim Handy oder im Internet, Kostenfallen sorgen für böse Überraschungen. Die gute Nachricht: kennt man erstmals ihre Tücken, lassen sich ungewollte Gebühren mit einfachen Tricks umgehen. So können Eltern ihre Kinder auf die wichtigsten Kostenfallen vorbereiten.
Kinder auf Kostenfallen vorbereiten
In eine Kostenfalle zu tappen, ist ärgerlich. Schnell gibt man mehr Geld aus, als beabsichtigt oder zahlt für Leistungen, die man nicht benötigt. Mit einfachen Tipps und der nötigen Achtsamkeit lassen sich Zusatzkosten ohne viel Aufwand vermeiden.
Lange Vertragslaufzeiten sind eine geläufige Kostenfalle
Eine geläufige Kostenfalle im Alltag sind Verträge. Fitness-, Telefon- oder Zeitschriftenabonnements bieten zu mehrjährigen Laufzeiten gute Konditionen an. Das gefährliche daran: Sie verlängern sich oftmals automatisch um ein weiteres Jahr, wenn der Abonnent sie nicht rechtzeitig kündigt.
Daher ist es lohnenswert, sich gleich bei Vertragsabschluss das erstmögliche Kündigungsdatum als Erinnerung im Kalender zu speichern. Regelmässig zu kontrollieren und zu schauen, welche Abos man tatsächlich noch nutzt und welche man kündigen kann, hilft zusätzlich die Fristen einzuhalten.
Kostenfallen rund ums Handy frühzeitig erkennen
Roaming-Gebühren
Roaming ist immer dann aktiv, wenn das Handy in einem ausländischen Netz benutzt wird, zum Beispiel in den Ferien zum Telefonieren oder Surfen. Deshalb ist es ratsam, besonders datenintensive Apps wie Youtube, Netflix oder Spotify im Ausland nur über eine WLAN-Verbindung zu nutzen. Sonst droht zuhause eine hohe Rechnung. Das lässt sich mit einem Datenpaket oder durch das Herunterladen der Inhalte im Vorfeld verhindern. Zudem kann es sinnvoll sein, die Combox für die Dauer des Auslandaufenthalts zu deaktivieren.
In-App-Käufe und App-Billing
Wenn für an sich kostenlose Apps plötzlich Gebühren anfallen, können Kostenfallen entstehen:
- Von In-App-Käufen spricht man bei gebührenpflichtigen Extra-Funktionen. Ein Beispiel dafür sind zahlungspflichtige Zusatzleben in Online-Games.
- Die App ist für eine bestimmte Zeit kostenlos, danach wird sie gebührenpflichtig. So werden User zum Kauf verleitet, die sich an die Gratis-App gewöhnt haben.
- Gewisse Apps schalten die Hauptfunktion erst nach einem kostenpflichtigen Update frei. Die kostenlose App bezweckt somit lediglich einen «Türöffner»-Effekt, der die Nutzer zur kostenpflichtigen Version verführen soll.
Gegen solche Kostenfallen kann man sich schützen, indem man auf iOS-Geräten die In-App-Käufe deaktiviert oder bei Android-Geräten die Passwort-Sperre verwendet. Man sollte sich ebenfalls stets fragen, ob man eine Zusatzfunktion wirklich braucht.
Sich vor Abofallen in Acht nehmen
Von einer Abofalle ist die Rede, wenn Nutzer unbeabsichtigt ein Abo für einen bestimmten Dienst abschliessen. Oft verleiten Buttons wie «gratis», «free» oder «kostenlos» die Nutzer zu einem vermeintlichen Gratis-Download, der entgegen der Erwartung aber kostenpflichtig ist. Die Bedingungen dafür sind auf der Webseite meist bewusst unauffällig oder versteckt aufgeführt:
- In kleiner Schrift
- Mit einem * markiert und
- Erst nach langem Scrollen ersichtlich
Solche Abofallen kommen im Internet oft bei Intelligenztests, Hausaufgabenhilfen für Kinder oder Kochrezepten vor. Um sich davor zu schützen, ist es empfehlenswert, die Webseite vor Angabe persönlicher Daten genauestens zu betrachten.
Wichtig: Sind solche Abos nicht deutlich genug gekennzeichnet, kann man den Vertrag anfechten und muss die Rechnung nicht bezahlen. Ktipp bietet weitere Hilfestellungen.