Wie man sich vor Internetbetrug schützen kann
Jan Krumnacker 4 Minuten

Das Internet ist das grösste Shoppingzentrum der Welt und hat rund um die Uhr geöffnet. Betrügerinnen oder Betrüger können die Freude am Einkaufen aber gründlich vermiesen. Fake-Shops sind nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen. Wer jedoch einige Punkte beachtet, kann das Risiko stark verringern, Opfer eines Internetbetrugs zu werden.

6 Regeln zum Schutz vor Internetbetrug

Online-Shopping ist praktisch und bequem. Je mehr wir online einkaufen, desto attraktiver wird das Geschäft aber auch für Betrügerinnen und Betrüger. Deshalb sollte man einige Regeln beachten, um sich bestmögliche gegen betrügerische Webshops zu schützen. Wichtig ist: keine dieser Massnahmen kann eine 100%-ige Sicherheit garantieren. Sie tragen jedoch besonders in Kombination dazu bei, das Risiko eines Betrugs merklich zu verringern.

1. Auf eine sichere Verbindung achten

Die Internetadresse des Shops sollte mit https:// beginnen und in der Adresszeile des Browsers sollte ein Schlosssymbol angezeigt werden. Das bedeutet, dass die Verbindung verschlüsselt ist. Zudem ist darauf zu achten, bei Online-Zahlungen keine persönliche Dateneingabe in einem öffentlichen WLAN zu machen. So lässt sich das Risiko minimieren, dass Zahlungsdaten von betrügerischen Akteuren abgefangen und missbraucht werden.

2. Keine Kontodaten in Mails oder Chats preisgeben

Betrüger versuchen oft über sogenannte Phishing-Mails Anmelde- oder Bankdaten zu ergattern. Ebenso kann es vorkommen, dass sie sich als Kundenservice ausgeben und über Chatfunktionen versuchen, ihren Opfern die Informationen zu entreissen. Seriöse Anbieter fragen nie nach solchen Daten. Man sollte sie deshalb auf keinen Fall per Mail oder Chat preisgeben.

3. Seriosität der Anbieter überprüfen

Seriöse Anbieter sollten mindestens ein leicht auffindbares Impressum, transparente Rückgabebedingungen und öffentliche Bewertungen auf der Webseite haben. Fehlen diese, ist Vorsicht angebracht. Spezielle Gütesiegel für Online-Shops, beispielsweise «Swiss Online Garantie» oder «Trusted Shops» dienen als zusätzliche Orientierungshilfe für Online-Shopper.

Bei Kleinanzeigen im Internet ist eine besonders hohe Aufmerksamkeit angebracht. Diese werden oft von betrügerischen Akteuren missbraucht. Vor dem Kauf sollte man deshalb unbedingt die Bewertungen der Anbieter prüfen und auf sichere Bezahlarten bestehen.

4. 2-Faktoren-Authentifizierung für Zahlungen verwenden

Im E-Banking lässt sich in der Regel diese Bestätigungsfunktion für Zahlungen einrichten. So erhält man jeweils per SMS oder Push-Nachricht die Aufforderung, eine Zahlung zu mittels Freigabecode zu bestätigen. Das bietet eine zusätzliche Schutzebene.

5. Bei sehr grossen Rabatten Misstrauen walten lassen

Beim Online-Shopping kann man oft ein Schnäppchen ergattern. Bei sehr hohen oder fast unglaublichen Rabatten sollte man allerdings misstrauisch werden und die Angebote genau prüfen. Es könnte sich um gefälschte Ware handeln oder die Verkäufer könnten Zusatzkosten verstecken, etwa für Zoll, Versand oder die Mehrwertsteuer.

6. Nur bezahlen, was gekauft wurde

Gefälschte Zahlungsaufforderungen sind eine beliebte Betrugsmasche. Falls Sie unerwartet eine Rechnung erhalten, für etwas, das Sie nicht bewusst gekauft haben, kontaktieren Sie direkt den Verkäufer oder Lieferanten. Von haltlosen Drohungen von Inkassobüros sollten man sich nicht einschüchtern lassen.

Weitere Informationen:

Weitere Tipps und Informationen zur Sicherheit im Internet finden Sie auf den Webseiten der Stiftung für Konsumentenschutz und des Nationalen Zentrums für Cybersicherheit (NCSC):

 

Checkliste zum Erkennen von Fake-Shops der Stiftung für Konsumentenschutz

NCSC: Risiken im Online-Shopping verringern

NCSC: Dubiose Webshops erkennen

NCSC: Schutz vor Phishing

Die Ombudsstelle E-Commerce des Schweizerischen Konsumentenforums hilft kostenlos, wenn sich für eine Beschwerde nach einem Online-Einkauf keine für beide Seiten zufriedenstellende Übereinkunft finden lässt.